„Könnt ihr mir mal cavolo nero aus Italien besorgen?“
„Eh? Cavolo nero? Was ist das?“ So reagiert zunächst mein Lieblingsitalienimporteur. Der ist aber bereit, mich auch dieses Mal ernst zu nehmen und ruft den Gemüselieferanten in Italien an.
„Na, weißt du, da steht vor mir die komische Frau mit den seltsamen Wünschen. Weißt du zufällig was cavolo nero ist?“
„Klar, cavolo nero, der toskanische Kohl – höre ich aus dem Telefon mit - brauchst du ihn? Wieviel? Geht klar, kein Problem“. Mein Gesprächspartner hinter dem Schalter staunt und ich bekomme eine Woche später meinen „schwarzen Kohl“.
So sieht der aus, dieser cavolo nero, eine in Mittelitalien verbreitete Grünkohl-Spezialität.
Wie der deutsche Grünkohl schmeckt er auch am Besten, wenn man den nach einer Frostzeit geerntet hat.
In der Toskana ist die Ribollita ohne cavolo nero kaum denkbar. Man kann diesen Kohl aber auch kurz im Wasser kochen, mit etwas Kochwasser auf eine geröstete Scheibe Brot darauf tun, mit einem guten, kräftigen Olivenöl und geriebenem Parmesan abschmecken und so essen.
Im letzten Winter haben wir den cavolo nero als Beilage zu Fleischgerichten serviert. Wir haben ihn im Wasser gekocht und dann in einer Pfanne mit Olivenöl und einer Knoblauchzehe auf niedriger Hitze langsam ziehen lassen.
So oder so schmeckt dieser cavolo wunderbar mild und gleichzeitig aromatisch.