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18. Juni 2010 5 18 /06 /Juni /2010 13:54

 

"Italiens gelbfette, leidenschaftgewürzte, humoristisch garnierte, aber doch schmachtend idealische Küche trägt ganz den Charakter der italienischen Schönen. O wie sehne ich mich manchmal nach den lombardischen Stuffados, nach den Tagliarinis und Broccolis der holdseligen Toskana! Alles schwimmt in Öl, träge und zärtlich, und trillert Rossinis süße Melodien, und weint vor Zwiebelduft und Sehnsucht".

 

Das hat H.H. 1834 geschrieben. Seitdem gab es in der italienischen und toskanischen Küche einige Veränderungen: Weniger Fett, weniger Öl und keine Broccolis (?) mehr in der holdseligen Toskana.

Trotzdem ist diese Sicht von H.H., diese Sprache, diese Opulenz einmalig... Kennt jemand noch andere Texte über die ital. Küche von bekannten Deutschen?

 

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Kommentare

S
<br /> ... damit ich es nicht vergesse schicke ich Dir hier gleich noch das versprochene Gedicht von Wilhem Busch über den Pfannkuchen ...<br /> Wilhelm Busch<br /> Pfannkuchen und Salat<br /> <br /> Von Fruchtomletts, da mag berichten<br /> Ein Dichter aus den höhern Schichten.<br /> Wir aber, ohne Neid nach oben,<br /> Mit bürgerlicher Zunge loben<br /> Uns Pfannekuchen und Salat.<br /> Wie unsre Liese delikat<br /> So etwas backt und zubereitet,<br /> Sei hier in Worten angedeutet.<br /> Drei Eier, frisch und ohne Fehl,<br /> Und Milch und einen Löffel Mehl,<br /> Die quirlt sie fleißig durcheinand<br /> Zu einem innigen Verband.<br /> Sodann, wenn Tränen auch ein Übel,<br /> Zerstückelt sie und mengt die Zwiebel<br /> Mit Öl und Salz zu einer Brühe,<br /> Daß der Salat sie an sich ziehe.<br /> Um diesen ferner herzustellen,<br /> Hat sie Kartoffeln abzupellen.<br /> Da heißt es, fix die Finger brauchen,<br /> Den Mund zu spitzen und zu hauchen,<br /> Denn heiß geschnitten nur allein<br /> Kann der Salat geschmeidig sein.<br /> Hierauf so geht es wieder heiter<br /> Mit unserm Pfannekuchen weiter.<br /> Nachdem das Feuer leicht geschürt,<br /> Die Pfanne sorgsam auspoliert,<br /> Der Würfelspeck hineingeschüttelt,<br /> So daß es lustig brät und brittelt,<br /> Pisch, kommt darüber mit Gezisch<br /> Das ersterwähnte Kunstgemisch<br /> Nun zeigt besonders und apart<br /> Sich Lieschens Geistesgegenwart,<br /> Denn nur zu bald, wie allbekannt,<br /> Ist solch ein Kuchen angebrannt.<br /> Sie prickelt ihn, sie stockert ihn,<br /> Sie rüttelt, schüttelt, lockert ihn<br /> Und lüftet ihn, bis augenscheinlich<br /> Die Unterseite eben bräunlich,<br /> Die, umgekehrt, geschickt und prompt<br /> Jetzt ihrerseits nach oben kommt.<br /> Geduld, es währt nur noch ein bissel,<br /> Dann liegt der Kuchen auf der Schüssel.<br /> Doch späterhin die Einverleibung,<br /> Wie die zu Mund und Herzen spricht,<br /> Das spottet jeglicher Beschreibung,<br /> Und darum endet das Gedicht.<br /> Liebe Grüsse, Susanne<br /> <br /> <br />
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S
<br /> Ciao Loretta,<br /> es ist zwar nicht wirklich über italienisches Essen .. aber über die Zitronen ... und auch nicht von einem deutschen Dichter ... sondern von Pablo Neruda ... Ode al Limone ...<br /> Da quei fiori<br /> sciolti<br /> dalla luce della luna,<br /> da quell’odore d’amore<br /> esasperato,<br /> immerso nella fragranza,<br /> sorse<br /> dall’albero del limone il giallo,<br /> dal suo planetario<br /> discesero i limoni sulla terra.<br /> Tenera merce!<br /> Si riempirono le costiere, i mercati,<br /> di luce, di oro silvestre,<br /> e aprimmo due metà<br /> di miracolo,<br /> acido congelato<br /> che scorreva<br /> dagli emisferi<br /> di una stella,<br /> e il liquore più intenso<br /> della natura, intrasferibile,<br /> vivo, irriducibile,<br /> nacque dalla freschezza<br /> del limone,<br /> della sua casa fragrante,<br /> dalla sua acida, segreta simmetria.<br /> Nel limone i coltelli<br /> han tagliato<br /> una piccola cattedrale<br /> l’abside nascosto<br /> aprì alla luce le acide vetrate<br /> e in gocce<br /> scivolarono i topazi,<br /> gli altari,<br /> la fresca architettura.<br /> Così, quando la tua mano<br /> impugna l’emisfero<br /> del tagliato<br /> limone sul tuo piatto,<br /> un universo d’oro spargi,<br /> una coppa gialla<br /> con miracoli,<br /> uno dei capezzoli profumati<br /> del petto della terra,<br /> il raggio della luce ch’è diventato frutta,<br /> il fuoco minuto di un pianeta<br /> <br /> Ciao, a lunedì<br /> Susanne<br /> <br /> <br />
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