Do. 19.10.17
Forbidden Fruit
Das Phänomen Billie Holiday
Billie, flimmernde Lichtgestalt am Jazz Himmel. Fliegt, wie einst Ikarus, vielleicht aus Übermut, Leidenschaft oder Unvorsicht, zu nah an der Sonne. Hinterlässt, neben der Tragik des frühen Todes, einen Himalaya der schönsten Aufnahmen im Jazz. Authentisch. Wahr. Brüchig. Kämpferin für die Gleichheit der Rassen. Für das Recht der Frau. Lebedame und Enfant terrible. Geboren mit den Taschen voller Talent. Entwickelt dieses zu höchster Kunst, trotz schwierigster Kindheit. Immer mehr als ihre Stimme.
Die Aufführung: Ein Hut, den sie am Broadway trug, die Beschreibung ihres Zimmers, ihres Lieblingsgerichtes, ein ausflug ins Grüne, eine Fahrt im Cadillac oder die Stimmung bei der Probearbeit umrahmen die Lieder.
Lieder, die von Sibylle Henn (Gesang) und Armin Kilgus (Klavier) interpretiert werden. Im Versuch, den Kunst- und Lebensweg dieser unvergessenen Sängerin nachzuzeichnen.
Gesang: Sibylle Kilgus - Klavier: Armin Kilgus
Conférence: Boris Rodriguez - Bass: Jogi Zunker
Eintritt frei. Ein Hut geht rum.
Do. 12.10.17
Lesung mit
Barbara Stoll
Abends, schon spät, ich muss Lasagne vorbereiten und entdecke am letzten Augenblick, dass ich keine Lasagnaplatten mehr habe. So renne ich zum nächsten Discounter und kaufe das Erste, was im Regal zu finden ist: Barilla, Collezione Lasagne (auf der Packung viele Sprachen, nur kein Italienisch). Wieder in der Küche fällt mir sofort auf, dass die Konsistenz ungewöhnlich bröselig ist: Kaum nehme ich die Platten in die Hand, gleich zerbröseln sie in viele kleine Stücke (während andere Lasagnaplatten sich normalerweise nur mit Kraft brechen lassen).
Die größte Überraschung kommt aber nach dem Überbacken: Der Teig ist einfach verschwunden! Zu Brei geworden haben sich die Platten mit der Soße vermischt, so dass daraus eine Art cremige dicke Suppe geworden ist. Im einzigen glücklicherweise noch offenen Geschäft kaufe ich abermals Lasagnaplatten von einer anderen Marke und wieder in der Küche schichte ich die Lasagne von neu an mit der dicken „Creme“, die ich Barilla sei Dank in unerwartetem Überfluss da habe.
Zwei Mal die gleichen Lasagne machen müssen, dazu noch der nicht gerade niedrige Preis: Ich konnte vom Gefühl nicht weg kommen, betrogen worden zu sein. Vor allem fühlte ich mich wegen der Lüge betrogen: Die Barilla wollte mir etwas (gepresster und getrockneter Brei? Crackers aus Mehl und Wasser?) als Lasagne verkaufen, das keine Lasagne war. Beleidigt und sauer. So habe ich die Barilla angerufen.
Wenige Tage nach meinem Telefonat kam der Rückruf aus dem Firmenhauptsitz in Parma. Ja, richtig, die Collezione sei zwar eine Produktlinie fürs Ausland, trotzdem lege die Barilla Wert darauf, auch außerhalb Italien die echte gute italienische Pasta zu vertreiben – beteuerte wiederholt der Barilla-Mann – und diese Pasta sei doch mit Hartweizen hergestellt, ein hochwertiges Produkt also, und wenn da was nicht stimmt, dann weil vermutlich in dieser einen und einzigen Phase der Produktion etwas schief gelaufen sei… Es gebe sonst keine andere Erklärung. Der Mann nimmt sich viel Zeit, um mich zu überzeugen, er bedankt sich sogar für meine Meldung. Zum Schluss will er mir unbedingt die Güte von Barilla beweisen und sagt eine Sendung an.
Wenige Tage nach dem Anruf kommt der angesagte Linsenteller, mit dem die Barilla mich zu kaufen… pardon zu überzeugen gedenkt: Zwei große Kartons, einer mit Lasagnaplatten und der andere mit Pennette direkt aus Italien werden uns in den Laden hinein getragen. Dieses Mal sind es Lasagne der gleichen Linie „Collezione“, aber all’uovo (mit Ei): Offensichtlich will die Barilla kein Risiko eingehen, denn Eiernudeln halten eher zusammen. Trotzdem wird auch von diesen besseren Lasagne unsere Vermutung bestätigt, die Barilla ist dabei, die Welt der Lasagne für immer zu revolutionieren. Diese Eier-Collezione ist genauso bröselig wie die erste. Nach 2 Minuten im Backofen ist der Teig zwar nicht ganz verschwunden, jedoch sehr breiig und weich geworden. Als ob das eine Pasta wäre, die man nicht kochen braucht: Es reicht, wenn man einfach eine heiße flüssige Soße darauf verteilt, etwas ziehen lässt und schon nach kürzester Zeit ist die Lasagna „fertig“. So schnell geht es.
Ja, schnell, das ist das Zauberwort: Schnell wie fast food.
Fast food ist nicht nur das, was man auf die Schnelle essen kann, sondern alle Lebensmitteln, die durch standardisierte Prozesse schnell angebaut, produziert, groß gezüchtet, hergestellt werden. Und fast food ist auch etwas, das besonders schnell gegart werden kann. Das Wort „fast“ bezieht sich also auf die Wachstums-, Produktions- und Reifungsprozesse, damit bezeichnet man das, was danke besonderen Produktionsmethoden in der möglichst kürzesten Zeit auf unseren Teller kommt. An sich gar nicht schlecht, könnte man denken: Man spart Zeit und Geld.
Industrielle Produktion ist aber auch immer serielle Produktion. Und wenn man von Lebensmitteln spricht, fängt das Problem da an: Selbst Obst und Gemüsen werden zu einem standardisiertem Produkt, das immer gleich schmeckt, immer die gleiche Farbe und Form hat, schön aussieht und nicht kaputt geht. Dass man für diese meistens großflächige Produktion die Vielfalt vernichtet und in manchen Fällen unsägliche Umweltschäden verursacht, wird zu oft zu gern übersehen. Denn dafür gewinnen wir mehr Zeit, sparen (angeblich) Geld und die Lebensmittelkonzerne ihrerseits profitieren auch einfach....mehr.
Warum sich so ärgern wegen Lasagnaplatten, eines Nischenprodukts?
Der Lebensmittelkonzern Barilla, Pasta-Marktführer, bringt auf den Markt eine Sorte, die in zwei Minuten fertig ist, und macht uns - Menschen ohne Zeit - glücklich: Endlich können wir dieses fast food selber zu Hause frisch und ohne Mühe vorbereiten. Wozu sich ärgern, wenn die Barilla sich zwar eine Arbeitsfase, nämlich das Kneten, spart und uns aber Zeit schenkt? Die Barilla hat ihren Vorteil (weniger Produktionskosten) und wir haben unseren Vorteil.
Im Grunde handelt es sich hier nur um eine Marketingstrategie: Es geht nur darum, ein Produkt unter den vielen schnellen foods auf dem Markt durchzusetzen. Bis die meisten von uns glauben werden, dass dieser getrockneter Brei die echten Lasagne, während alle andere die „falschen“ sind. So ändert man das "Gesicht" eines Produktes und macht man aus einer langsamen Pasta den schnellen Lasagne-Auflauf. E così è fatta la frittata!
Zum Schluß bleibt noch die Frage: Was tun mit den zwei Kartons Barilla-Nudeln, die wir da haben? Zunächst hatten wir gedacht, sie an Kunden und Gäste als kleines Weihnachtsgeschenk zu verteilen. Dann haben wir aber auch gedacht, dass wir unsere Kunden und Gäste mögen… und lieben Menschen will man nur Gutes schenken. So dachten wir weiter, die bösen schlechten Kunden sollen die Barilla-Pasta bekommen. Uns fallen aber keine bösen oder schlechten Kunden ein: Schlechte Menschen, die wir mit Barilla bestrafen könnten, kommen nicht zu uns.
Was tun also?
Do. 05.10.17
Do. 12.10.17
Barbara Stoll
Best of...
Seit Jahren tritt immer wieder Barbara Stoll in der Kulturgarage vom Alimentari auf und begeistert uns mit ihren Liedern und ihren Texten. Etliche Programme wurden vorgestellt, verschiedene Themen "behandelt", so dass es möglich ist, ein Best of daraus zu machen... oder uns von Barbara überraschen zu lassen.
Etwas neues? Das Beste von...? Das wollen wir nicht wissen, wir freuen uns und sind sicher, dass es wunderbar sein wird.
Mo. 16.10.17 (wie immer am 3. Montag des Monats)
Mi. 18.10.17
SLOW FOOD STUTTGART
Nachlese Slow Food Messe
Messehelfer und Freunde treffen sich zu einer Messe-Nach- und Vorbesprechung, bei der wir die Weine aus der Vinothek des Jahres 2017 probieren.
19 Uhr - Preis: 10 € für's Buffet
Infos und Anmeldung bis 14.10. bei stuttgart@slowfood.de
Do. 19.10.17
Forbidden Fruit
Das Phänomen Billie Holiday
Billie, flimmernde Lichtgestalt am Jazz Himmel. Fliegt, wie einst Ikarus, vielleicht aus Übermut, Leidenschaft oder Unvorsicht, zu nah an der Sonne. Hinterlässt, neben der Tragik des frühen Todes, einen Himalaya der schönsten Aufnahmen im Jazz. Authentisch. Wahr. Brüchig. Kämpferin für die Gleichheit der Rassen. Für das Recht der Frau. Lebedame und Enfant terrible. Geboren mit den Taschen voller Talent. Entwickelt dieses zu höchster Kunst, trotz schwierigster Kindheit. Immer mehr als ihre Stimme.
Die Aufführung: Ein Hut, den sie am Broadway trug, die Beschreibung ihres Zimmers, ihres Lieblingsgerichtes, ein ausflug ins Grüne, eine Fahrt im Cadillac oder die Stimmung bei der Probearbeit umrahmen die Lieder.
Lieder, die von Sibylle Henn (Gesang) und Armin Kilgus (Klavier) interpretiert werden. Im Versuch, den Kunst- und Lebensweg dieser unvergessenen Sängerin nachzuzeichnen.
Gesang: Sibylle Henn - Klavier: Armin Kilgus - Conférence: Boris Rodriguez
Eintritt frei. Ein Hut geht rum.
Do. 02.11.17
Mi. 15.11.17
SLOW FOOD STUTTGART
Alle Mitglieder und Unterstützer sind herzlich eingeladen zur diesjährigen Mitgliederversammlung
Anmeldung erwünscht bis 20.11. bei stuttgart@slowfood.de
Mo. 20.11.17 (wie immer am 3. Montag des Monats)
Di. 21.11.17
Dr. Marina Detzel
Die Geschichte des Olivenanbaus im Mittelmeerraum von der Antike bis heute
Vortrag in deutscher Sprache
Wo ?: Alimentari da Loretta, Römerstrasse 8, 70178 Stuttgart
Einlass um 19.00 Uhr, Beginn 19Uhr30.
Reservierungen unter: 0711 6494804 oder E-Mail an: lorettapetti@aol.com
Fr. 24.11.17
William Lecomte - piano
Lorenzo Petrocca - guitar
Jens Loh - bass
Antoine Fillon - drums
Vier hochkarätiger Musiker zelebrieren gemeinsam ein mitreißendes Repertoire aus italienischen Canzoni und nimmt das Publikum mit auf eine Reise in die italienische „dell’Arte“ Jazz Tradition.
Do. 06.07.17
Mi. 12.07.17
SLOW FOOD STUTTGART
In unserer Reihe „Was ist ein gutes Lebensmittel?“ wollen wir uns mit der Frage beschäftigen, ob unter dem Begriff „Bio“ immer das bessere Lebensmittel steckt.
Wir beginnen um 19 Uhr mit einem italienischen Buffet und starten um 20 Uhr in das Thema.
Mit dabei ist Thomas Becker, Geschäftsführer des selbstverwalteten Biomarkts „plattsalat“.
Anmeldung bis 09.07. bei
Alexander Lorenz
stuttgart@slowfood.de
Datum: | Mittwoch, 12.07.2017 |
---|---|
Uhrzeit: | 19:00h |
Titel: | Muss ein gutes Lebensmittel bio sein? |
Ort: | Alimentari di Loretta, Römerstr. 8, 70178 Stuttgart |
Preis (EUR): | 10 Euro fürs Buffet |
Mo. 17.07.17 (wie immer am 3. Montag des Monats)
Do. 20.7.17
Poetry & Posaune
Anna Breitenbach meets Eberhard Budziat
Wenn 2 Künstler mit ihren Instrumenten aufeinandertreffen - Stift und Stimme begegnen Posaune und Puste und wo: bei Loretta!!
Rhythmische Gedichte, Texte von Anna, auf die Jazzer "Ebu" mit seinem Sound reagiert, improvisiert. Liebe, Natur und Leute werden bespielt, Küchen und Katastrophen, Sehkräfte und Blindgänger.
"Frech rumposaunen" kennt man ja, aber es geht auch sanft und sülzig - wissen wir nach diesem Abend.
Ein Abend mit:
Anna Breitenbach, Poetin, Künstlerin (www.annabreitenbach.de)
Eberhard Budziat: Jazzer, Komponist (www.eberhard-budziat.de)
Veras Tea Time Band
Die Band spielt Klezmer, Balkan, Tango und andere Weltmusik. Die Stücke kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und Regionen und haben eines gemeinsam: Sie gehen ins Blut und direkt ins Herz. Das liegt wohl daran, dass mit ihnen viele Menschen und viele Völker ihr Innerstes ausgedrückt und, über Grenzen hinweg, weitergegeben haben. Die drei Frauen und drei Männer von "Veras Tea Time Band" lassen in der Besetzung Klavier und Kontrabass, Gitarre und Akkordeon, Cello und Klarinette die Kraft und den Zauber dieser Musik wiederaufleben.
Besetzung:
Vera Gartner: Cello und Geige
Oliver Schütze: Klarinette
Heike Ettingshausen: Akkordeon und Bandoneon
Clemens Parrotta: Gitarre
Elma Pressel: Piano
Martin Schmitzer: Kontrabass
Einlass ab 19 Uhr, Essen ab 19Uhr30, Musik ab 21 Uhr.
Anmeldung erforderlich: lorettapetti@aol.com oder unter 0711 6494804 (AB)
Do.29.06.17
FLIEGEN, EIN ABEND IN DER ATMOSPHÄRE
Ein Verliebter beim unfreiwilligen Milleniums-Hopping in der Concorde,
ein 70jähriger Premierminister mit Flugangst der für den Frieden
erstmals eine Maschine steigt,
eine Flugkapitänin die man nötigt, sich vor den Passagieren zu verstecken,
ein Teenager der mit dem Manifest einer gerechteren Welt
Kurs auf Mosaku nimmt...
Ein Dutzend Flüge und ihre schillernden Piloten bzw. Fluggäste
spüren dem Menschheitstraum vom Fliegen nach.
Zwei Gitarren, zwei Stimmen und Sphären von Jimi Hendrix bis Paul Hindemith,
von Joni Mitchell bis Wolf Biermann...
...von und mit Sven Götz und Robert Atzlinger
...dazu Starters und Refills aus der Küche von Loretta
Beginn: 19:30 Uhr
Voranmeldung (erforderlich): 0711 649 48 04 oder per email lorettapetti@aol.com
Vor etwa einem Monat erschien in der Presse der Jahresbericht der hiesigen Lebensmittelüberwachung (sowie Verbraucherschutz und Veterinärwesen, so der komplette Name der Behörde). Uns beschäftigt der Bericht immer noch und nicht wegen der üblichen begleitenden Horrorbilder. Vielmehr sind es einige Behauptungen vom Leiter der Lebensmittelüberwachung, Thomas Stegmanns, die zu denken geben:
„Asiatische Betriebe sind nicht mehr der Schwerpunkt“ – so die Erklärungen von Herrn Dr. Thomas Stegmanns, nicht ganz frei einer gewissen Voreingenommenheit – „Vielmehr gehe es querbeet um kleinere Betriebe mit überforderten Besitzern und weniger als zehn Mitarbeitern…“ (wir zitieren aus der SZ vom 10.5.17 Seite 17).
Meint vielleicht Herr T.S., dass größere Betriebe (das heißt für die Stadtmitte im Grund fast nur Fastfood-Filialen) keine Problemzone darstellen? Meint er vielleicht, dass die kleinen Gastronomen mehr als die großen die Aufmerksamkeit der Lebensmittelüberwachung verdienen, weil sie mehr als die großen herumwursteln, Dreck in ihren Kühlschränken lagern und nur drauf und dran sind, ihre Gäste hinterlistig mit ungesundem (chemisch)verseuchtem Essen zu vergiften? Meint er vielleicht, dass das Personal der kleinen Gastrobetriebe viel weniger als die Mitarbeiter der großen Filialen sich kümmert, weil alles sowieso nach einem vorgegebenen System wie am Fließband vorbereitet bzw. schon vorgekocht geliefert wird und nur aufgewärmt werden muss? Meint Herr Dr. S., dass die individuelle, persönliche, besorgte Sorge um die Gäste nur bei den Großen zu finden ist? Meint er vielleicht, dass die 20 Kg-Eimer, die die Lebensmittelkontrolleure in manchen (größeren) Kühlräumen finden, „sauber“ sind, nur weil sie geschlossen da stehen und die Liste der Zusatzstoffe, die niemand vom Personal liest, kleingeschrieben auf der Außenseite tragen? Bequem sind die Eimer bestimmt. Bequem für alle: Die Esslokale müssen nur dafür sorgen, dass die Liste der Allergene und Zusatzstoffe irgendwo sichtbar hängt, die Lebensmittelkontrolleure müssen nur kontrollieren, dass die Behälter gut geschlossen da stehen. Damit ist es um die Gesundheit der Verbraucher getan.
Noch erstaunlicher klingen die Erklärungen von Stegmanns, wenn man bedenkt dass OB Fritz Kuhn nicht lange her auf einer großen Veranstaltung wieder beteuert hat, wie wichtig ihm seien die einzelnen selbständigen Geschäfte (also, Kneipen auch) in der Stadtmitte. Wenn dieses Ihr Programm ist, Herr Kuhn, weißt möglicherweise ihre linke Hand nicht, was ihre rechte bzw. die Stadtverwaltung tut? Herr Stegmanns scheint da ein anderes Programm zu befolgen und andere Prioritäten zu setzen.
Nein, ich plädiere nicht für extra Toleranz für die Kleinen, auf keinen Fall. Es wäre aber wünschenswert, dass die Kontrolleure ihren Blick schärfen und sich tatsächlich um die Gesundheit und den Schutz der Verbraucher kümmern, in dem sie hauptsächlich Lebensmittel und nicht hauptsächlich Seifenspender kontrollieren.
Denn Herr Dr. Thomas Stegmanns irrt sich. Wenn es Gastronomen gibt, die die von ihnen verarbeiteten Grundstoffe kennen, dann die kleinen, weil sie jedes einzelne Stück von irgendetwas selber gekauft haben und in die Hand nehmen. Wenn es Gastronomen gibt, die sich für Herkunft und Herstellung ihrer Lebensmittel interessieren, dann sicher nicht die vorprogrammierten Fließbandvorbereiter der großen Fastfoodverteiler. Wenn es Gastronomen gibt, die auf Qualität Wert legen, dann die kleinen. Wenn es Gastronomen gibt, die sich Mogeleien nicht leisten können, dann die kleinen, weil sie den persönlichen Kontakt zu ihren Gästen haben. Wenn es Köche gibt, die „slow“ und individuell ihre Küche erfinden, die Trend machen, Zeichen setzen, eine Stadt beleben, weil sie die verschiedensten Leute anziehen, dann sind es die besser motivierten der „kleineren Betriebe mit weniger als 10 Mitarbeitern“ und nicht die der großen Kettenfilialen. Und auch nicht unbedingt die Sternerestaurants.
Entweder existiert in einer Stadt, ja auch in der Mitte einer Stadt (in Italien heißt die Mitte übrigens „centro storico“) eine Fülle von kleineren selbständigen Gaststätten mit „Geschichte“ und Tradition oder verkommt die Mitte zu einer Ödnis des „modernen“ Fast Foods.
Herr Stegmanns mag den Kampf gegen die bunte Vielfalt der Gastronomie in der Stadt in Eintönigkeit mit dem Rest der Verwaltung weiter führen (siehe ganz aktuell der Fall Wilhelmsplatz). In einem irrt er sich aber noch: Die Besitzer von kleineren Betrieben mit weniger als zehn Mitarbeitern sind nicht überfordert: Sie werden überfordert. Oft unnötigerweise.
Spiel/Konzept: Iris Keller, Oliver Klauser
künstlerische Beratung: Robert Atzlinger
Ein Winzersohn sieht seinen Vater tot in den Reben. Kurz darauf kommt der Vater nach Hause - als ob nichts wäre. Ein verstörter Sohn, der sich im endlosen Garten herumtreibt, eine verbissene Haushaltshilfe, ein geheimnisvoller Besucher und ein Haufen geschwätziger Wirtshausbesucher. Die Abgründe einer Winzerfamilie - eine unbarmherzige Scheinwelt, die bald Dumonts eigene Abgründe zwischen den Nebelschwaden sichtbar werden lassen…
Iris Keller trägt ihren Spoken Word-Krimi vor. Oliver Klauser, der sich auf Figurenbau spezialisiert hat, experimentiert mit Weinflaschen, Geräuschwelten und Projektionen und lässt dadurch atmosphärische Bilder vor den Augen der Zuschauer entstehen.
In der Küche: Loretta Petti
Mi. 24.05.17
JAZZEN UND SCHMAzZEN GOES ST. MARIA
Im Rahmen vom Projekt "St. Maria als" (https://www.facebook.com/stmariaals)
ab 18 Uhr gibt es Pasta von Loretta
ab 20.30 Uhr gibt es Jazz mit
Martin Wiedmann Gitarre
Markus Bodenseh Kontrabass
Roland Weber Vibraphon
und mit der Sängerin Franziska Schuster
in der Kirche St. Maria an der Paulinenbrücke
Do. 25.5.17
FLIEGEN, EIN ABEND IN DER ATMOSPHÄRE
Ein Verliebter beim unfreiwilligen Milleniums-Hopping in der Concorde,
ein 70jähriger Premierminister mit Flugangst der für den Frieden
erstmals eine Maschine steigt,
eine Flugkapitänin die man nötigt, sich vor den Passagieren zu verstecken,
ein Teenager der mit dem Manifest einer gerechteren Welt
Kurs auf Mosaku nimmt...
Ein Dutzend Flüge und ihre schillernden Piloten bzw. Fluggäste
spüren dem Menschheitstraum vom Fliegen nach.
Zwei Gitarren, zwei Stimmen und Sphären von Jimi Hendrix bis Paul Hindemith,
von Joni Mitchell bis Wolf Biermann...
...von und mit Sven Götz und Robert Atzlinger
...dazu Starters und Refills aus der Küche von Loretta
Beginn: 19:30 Uhr
Voranmeldung (erforderlich): 0711 649 48 04 oder per email lorettapetti@aol.
Do. 01.06.17
Do. 08.06.17
Mo. 19.06.17 (wie immer am 3. Montag des Monats)
Mo. 15.05.17 (wie immer am 3. Montag des Monats)
Mi. 17.05.17
SLOW FOOD STUTTGART
Woher wissen wir, was in den Gerichten von Imbissbuden bis zu Genussführer-Restaurants wirklich drin ist?
Wir wollen diskutieren über Transparenz in der Gastronomie, über Slow Food Kriterien für Produkte und glaubwürdige Kontrollen.
Mit Renate Bechstein von der Einkaufsführer-Kommission, mit Walter Belßner von der Genussführergruppe und mit Pia Nowotny, der Geschäftsführerin von Martha’s im Königsbau.
Beginn 19:00h - 10 EUR für`s Buffet
Anmeldung bis 16.05. bei Alexander Lorenz stuttgart@slowfood.de.